




Unsere mexikanische Küche ist weltbekannt und beliebt. Doch die Mehrheit der Menschen kennt ausschließlich das sogenannte „Tex-Mex“ Essen. Oft sind genau diese Gerichte jedoch so gar nicht typisch mexikanisch wie man denkt. Chili con Carne z.B. wird man hier in Mexiko nur in Ausnahmefällen finden. Die Küche Mexikos ist unglaublich vielfältig und von Region zu Region, manchmal sogar schon von Stadt zu Stadt, sehr unterschiedlich.
Yucatán besitzt durch die Weitergabe jahrhundertealter Rezepte und Gerichte der Maya, die auf der Halbinsel zu Hause waren, eine sehr traditionelle Küche. Durch die Lage, umgeben von Meer, spielen vor allem in den Küstenorten Fisch und Meeresfrüchte eine besonders große Rolle.
Allgemein gesehen ist das Essen aus Yucatán nicht so scharf wie in anderen Regionen und ist bekannt für sein besonders zartes Fleisch und die verschiedenen Variationen der Beilagen mit mehr Gemüse und Obst als in anderen Teilen Mexikos.
Typisch für das Bild Yucatáns sind auch die Garküchen, die in den Straßen immer wieder zu finden sind. Es handelt sich dabei um einfache, mehr zweckmäßig eingerichtete Stände an denen sich Mexikanerinnen betätigen und einheimische Eintöpfe oder gedünstetes Gemüse, Fleisch oder Fisch zubereiten. Tortillas als Beilage, in die man dann alles einwickelt, dürfen natürlich nicht fehlen.
Das yukatekische Nationalgericht „Cochinita Pibil“ ist ebenfalls ein typisches Gericht der Maya, welches diese schon damals in ihren unterirdischen Erdöfen gegart haben. Das Gericht, bestehend aus Schweinefleisch, wird mit „achiote“ gewürzt, einem prähispanischem Gewürz, das dem Fleisch auch seine rot-bräunliche Farbe verleiht. Außerdem kommen saurer Orangensaft, Knoblauch und weitere Gewürze dazu. Dann wird alles in Bananen- oder Maisblätter eingewickelt und für mindestens 4 Stunden in einem Erdofen geschmort. Es zählt auch heute noch zu den Festtagsessen der Maya.
Unbedingt probieren sollte man auch das sogenannte „Poc Chuc“. Das in einer Marinade aus Orangensaft und vielen verschiedenen Gewürzen eingelegte Schweinefleisch ist einfach eine Köstlichkeit. Serviert wird es häufig mit Reis, Bohnen und roten Zwiebeln.
Wie auch in den anderen Teilen Mexikos ist vor allem in Yucatán der Mais allgegenwärtig und zählt als das Grundnahrungsmittel überhaupt. Wie weiter oben schon erwähnt, wird er in Form von Tortillas zu beinahe jedem Gericht serviert. Jedoch ist der Mais auch Grundlage für eine Vielzahl von berühmten und äußerst schmackhaften Zwischenmahlzeiten und herzhaften Happen. So z.B. für Tacos aber auch für die weniger bekannten, für Yucatán jedoch typischen, Panuchos und Salbutes. Panuchos bestehen aus zwei frittierten, mit braunen Bohnen gefüllten Maisfladen in Taco-Größe. Belegt werden sie dann je nach „gusto“ mit Tomatenscheiben, Zwiebelstückchen, Weißkohlsalat, Blattsalat, zerkleinertem Hühnerfleisch und Avocado. Dazu gereicht werden wie immer: verschiedene „Salsas“, Jalapeños, Limette und Zwiebeln.
Salbutes sind ähnlich wie Panuchos, jedoch nicht gefüllt und aus feinerem Maismehl. Belegt sind sie mit einer Art „Bohnensuppe“, Tomatensauce, gekochten Eiern, Fleisch und Salat.