Unterwassermuseum

Direkt vor der Küste Cancúns, auf der Halbinsel Yucatán, liegt die Isla Mujeres, übersetzt die Insel der Frauen. Hier befindet sich ein einzigartiges Unterwasser Kunstmuseum (Museo Subacuático de Arte), welches von dem britischen Künstler Jason DeCaires Taylor geschaffen wurde. La Evolucion Silenciosa “die stille Evolution”, ist eine der größten Sehenswürdigkeiten der Isla Mujeres. Der Künstler befestigte mehrere Skulpturen am Meeresboden, das als künstliches Riff viele Taucher anziehen soll. Kinder, Frauen, Schwangere, junge und alte Männer stehen dicht an dicht, alle haben die Augen geschlossen. Jede Skulptur ist aus speziellem Material  gefertigt, damit sich Korallen und neue Riffe bilden. Durch das hohe Touristenaufkommen sind die natürlichen Riffe an der mexikanischen Karibikküste stark belastet.

Das Unterwassermuseum umfasst insgesamt über 400 lebensgroße Figuren, die Menschen aus verschiedenen Kulturkreisen und Berufsgruppen darstellen. Das Areal der Ausstellung erstreckt sich über 400 Quadratmeter und alle Figuren zusammen wiegen über 180 Tonnen.

Zu den bekanntesten Figuren des Unterwassermuseum gehört der träge Fernsehmann. Dieser hat es sich auf dem Meeresgrund auf einem Sofa mit Pommes und Burger bequem gemacht. Eine weitere Attraktion ist der aus Beton nachgebildete VW Käfer. Er befindet sich in 8 Metern Tiefe und bietet Meeresbewohnern ein neues Zuhause. In den Seiten des Käfers wurden Löcher eingelassen, durch die Langusten und andere Tiere kriechen können.

Am Ende der Hotelzone in Cancún findet man, in 6 m Tiefe, eine weitere Skulpturen Landschaft, die Time Bomb. Die Skulpturen sollen auf die Probleme der Umweltverschmutzung und Überfischung aufmerksam machen. In der Nähe der Punta Nizuc trifft man auf The Gardener. Diese Menschenskulptur sitzt mit aufgestütztem Kopf an einem Tisch und sieht den Meerespflanzen beim Wachsen zu. Mittlerweile haben sich schon einige Korallen auf den Blumentöpfen angesammelt.

Das Unterwassermuseum liegt im National Marine Park, der sich auf drei Gebiete verteilt. Jährlich kommen rund 750.000 Taucher und Schnorchler auf die Insel, um die interaktive Ausstellung zu bestaunen. In 4 bis 9 Meter unter Wasser kann der Besucher frei um die Skulpturen schwimmen. Einige der Skulpturen kann man bereits von der Wasseroberfläche bestaunen.

Dies sind nicht die ersten Projekt dieser Art von dem britischen Künstler. In der Moliniere Bay vor der Karibik Insel Grenada befinden sich bereits 65 Figuren. Auch bei diesem Projekt geht es um den Erhalt der sensiblen natürlichen Riffe. Das marine Ökosystem der kleinen Insel musste in den letzten Jahren schwer unter heftigen Stürmen leiden.

Für Tauchtouristen sind diese Skulpturen Landschaften ein einzigartiges Erlebnis. Auf Ihrer Reise durch Mexiko sollte ein Tauch- oder Schnorchelstopp nicht fehlen!