Narcos

Der eindeutig negativ besetzte Begriff „Narco“ beschreibt die Leute, die im mexikanischen Drogenhandel involviert sind und für viele gesellschaftliche Probleme in Mexiko veranwortlich sind. In der ausländischen Presse ist der sogenannte „Drogenkrieg“ das Topthema, wenn über Mexiko berichtet wird und dies erzeugt klarerweise ein negatives Bild über unser großartiges Land. Als Tourist werden Sie in Mexiko jedoch nie ein Problem bekommen und auch der gewöhnliche Mexikaner ist vom Drogenkrieg normalerweise nie betroffen. Dennoch gibt es leider einige Regionen, wo die verschiedenen Kartelle um Macht und Einflussgebiete kämpfen und die damit einhergehende Gewalt beherrscht regelmäßig die Titelseiten der mexikanischen Tageszeitungen. Normalerweise werden Sie als Reisender aber nie in diese Regionen gelangen und die Mitglieder der Kartelle haben es nie auf Touristen abgesehen, da die ihr bereits sehr negatives Image noch weiter zerstören würde.

Dadurch, dass der Drogenhandel in Mexiko ein riesiges Geschäft ist, hat sich mittlerweile eine richtiggehende „Narco-Kultur“ entwickelt. Es gibt zahlreiche Musiker, die in den sogenannten „narco-corridos“ die Probleme und Herausforderungen für die involvierten Personen zumeist auf humoristische Weise besingen. Auch die Mitglieder der verschiedenen Kartelle haben eine Vielzahl an Symbolen, Verhaltensweisen und Tätowierungen entwickelt, welche für viele Jugentliche leider eine große Anziehungskraft besitzen und viele dazu leitet in dieses lukrative Geschäft auf der Suche nach Macht, Respekt und Geld einzusteigen. Die synkretistische Religion „La Santa Muerte“ hat ihre Anhänger hauptsächlich unter Mitgliedern der Kartelle und der damit einhergehende Symbolismus wird bei religiösen Zeremonien offen ausgelebt. Mittlerweile hat sich auch die Unterhaltungsindustrie dem Thema angenommen und es wurden populäre Serien und Dokumentationen wie „Narcos“, „El Patrón del Mal“ oder „Narcocultura“ produziert. Viele der Musikvideos der „narco-corridos“ gleichen den amerikanischen „Gangster-Rap-Videos“ und es wird der Lebensstil der Mitglieder mit großen Autos, Geld und Frauen glorifiziert.

Seit der Präsidentschaft von Felipe Calderón 2006 versuchte man in Mexiko mit harter Hand gegen den Drogenhandel vorzugehen, was die Gewalt in entsetzliche Sphären hob und das Problem noch vergrößerte. In Zukunft wird sich Mexiko über andere Lösungsansätze Gedanken machen müssen, denn die USA sind weiterhin der Markt mit der weltweit größten Nachfrage nach Drogen und solange dies der Fall ist, wird der lukrative Handel durch Mexiko niemals enden. Trotzdem hoffen wir, dass Sie das nicht abhält nach Mexiko zu kommen und Sie die positiven Seiten unseres Landes kennenlernen.