Monte Albán

Der Monte Albán (zu Deutsch: weißer Berg) war die Hauptstadt der Zapoteken und liegt ca. 10 km entfernt von der Stadt Oaxaca de Juárez. Der Monte Albán liegt 2000 m über dem Meeresspiegel auf einer künstlich abgeflachten Bergkuppe.olmekische Siedler angenommen. Schon von dieser ersten Periode (600–300 v. Chr.) sind Schrift und Zahlendarstellung bekannt. Ab 300 v. Chr. wandern neue Siedler in das Tal und vermischten sich mit der angestammten Bevölkerung. Anhand von Figurengefäßen mit Götterdarstellungen lassen sich zwischen 300 und 500 n. Chr. deutlich kulturelle Beziehungen zu Teotihuacán nachweisen.

Im 5. und 6. Jahrhundert erreichte Monte Albán den Höhepunkt seiner Macht. Bis zu 30.000 Menschen lebten in dieser Zeit an den Hängen des Berges. Ab 700 verlor die Stadt dann radikal an Bedeutung und wurde schließlich um 950 völlig aufgegeben. Danach diente sie nur als Begräbnisstätte. Die in den Grabanlagen gefundenen Beigaben zeigen seit dem 14. Jahrhundert einen deutlichen Einfluss der Mixteken. Aus dieser Zeit stammt auch das berühmte Grab Nr. 7 mit seiner einzigartigen Anhäufung kostbarer Beigaben aus Gold, Silber und Jade.

In seiner letzten Phase vor der spanischen Eroberung wurden die alten Begräbnisstätten in Monte Albán ab ca. 1250 von den Mixteken für Bestattungen ihrer Elite genutzt. Die Nekropole wurde erweitert, während die zapotekische Kultur sich in der Periode Monte Albán IV in Mitla und kleineren Orten des Oaxaca-Tals weiterentwickelte. 1458 besetzten die Azteken das Oaxaca-Tal samt Monte Albán.

Das monumentale Zentrum Monte Albáns ist der Hauptplatz, der etwa 300 × 200 m misst. Die wichtigsten Zeremonial- und Wohnstrukturen befinden sich um ihn oder in seiner unmittelbaren Nachbarschaft und die meisten wurden erforscht und durch Alfonso Caso und seine Kollegen restauriert. Im Norden und Süden wird der Hauptplatz durch große Plattformen begrenzt, die vom Platz über monumentale Treppen begehbar sind. An seinen östlichen und westlichen Seiten wird der Platz durch eine Anzahl kleinerer Hügelplattformen, auf denen sich Tempel und Wohnhäuser der Elite befinden, sowie einem von zwei bekannten Ballspielplätzen begrenzt. Ballspielplatz, die meisten Reliefs und bemalte Grabkammern stammen aus der Periode Monte Albán III (200 – 900 n. Chr.). In dieser Periode wurden Themen aus Teotihuacán in Fresken mit Hieroglyphen und Symbolen der Zapoteken kombiniert. Das Zentrum des Platzes wird von einem Nord-Süd-Rückgrat von Hügeln eingenommen und diente ebenfalls als Plattformen für Kultstrukturen.

Ein Charakteristikum Monte Albáns ist die große Zahl von Monumenten aus bearbeiteten Steinen, denen man auf dem Platz begegnet. Diese Reliefplatten, die zu den frühesten der Periode Monte Albán I (ca. 600 – 100 v. Chr.) zählen, zeigen eindeutig gefolterte, geopferte Kriegsgefangene, einige darunter namentlich identifiziert und einige dargestellte Häuptlinge der rivalisierenden Siedlungszentren und Dörfer, die von Monte Albán besetzt wurden. Über 300 Danzantes-Stelen, die an olmekische Darstellungen erinnern und die ältesten Hieroglyphen Mesoamerikas aufweisen, wurden bis heute erfasst und einige der besser erhaltenen können im Museum vor Ort betrachtet werden.

Ein anderer Typ von Stein wurde nahe Gebäude im Zentrum des Hauptplatzes gefunden, das sich durch einen ungewöhnlichen, pfeilgleichen Umriss auszeichnete und sich durch eine völlig unterschiedliche Ausrichtung gegenüber den meisten anderen Strukturen des Ortes unterscheidete. Eingelassen in die Wände des Gebäudes sind über 40 große gemeißelte Platten, die in die Phase Monte Albán II datiert werden und Ortsnamen darstellen, gelegentlich begleitet durch zusätzliche Schriftzeichen und in vielen Fällen durch kopfüber hängende Köpfe charakterisiert. Alfonso Caso war der Erste, der diese Felsen als Eroberungszeichen identifizierte, die wahrscheinlich Orte aufzählen, die die Elite Monte Albáns als erobert und/oder kontrolliert reklamierte. Einige der Orte, die auf den Platten in Gebäude aufgelistet sind, wurden vorläufig identifiziert und in einem Fall (die Cañada de Cuicatlán-Region im nördlichen Oaxaca-Tal) wurde die zapotekische Eroberung durch archäologische Forschung und Ausgrabungen bestätigt (Redmond 1983; Spencer 1982).