Día de los muertos

Der Día de los Muertos am 2. November ist ein einmaliges Erlebnis und der wohl beste Zeitpunkt um nach Mexiko zu kommen. Das Fest hat seinen Ursprung wie das bei uns bekannte Allerheiligen im Katholizismus, jedoch sind viele präkolumbianische, synkretistische Einflüsse bemerkbar, was den „Tag der Toten“ so einzigartig macht. Wohl nur die Mexikaner können mit soviel Lebensfreude den Tod feiern!  

Meine Freundin Alejandra freut sich jedes mal aufs neue wenn der Oktober in Lande zieht und kann es kaum erwarten bis ihr absolutes Lieblingsfest beginnt. Normalerweise fängt sie schon früh an in unserer Wohnung einen „Altar“ zu installieren. Dieser Brauch ist in ganz Mexiko so üblich, hierfür schmückt man einen Teil des Wohnzimmers mit bunten Totenköpfen aus Zucker, Girlanden und sonstiger Dekoration, den Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Außerdem hinterlegt man sogenannte „Ofrenda“ („Opfergaben“), um der Toten zu gedenken, seien es Familie, Freunde, berühmte Vorbilder oder aber auch Haustiere. Diese Gegenstände sind zumeist Sachen, welche die Verstorbenen zu ihren Lebzeiten gern gehabt haben.

Rund um den 2. November gibt es in ganz Mexiko ein verlängertes Wochenende mit einer großen Anzahl an Festivitäten, Umzügen, Ausstellungen und anderen kulturellen Events.

Alejandra liebt es am Anfang der festlichen Tage zur öffentlichen Universität UNAM in Süden von Mexiko-Stadt zu fahren, denn dort gibt es die sogenannte „Mega-Ofrenda“. Hierbei versammeln sich alle Fakultäten, Preparatorias & andere universitäre Institutionen auf einer großen Grünfläche der Universität und installieren dort ihre Altare. Das ganze Areal erscheint dann in magischer Dekoration und repräsentiert die gesamte Buntheit, welche man in Mexiko vorfindet. Folglich schlendert man zwischen den Altaren hindurch, macht Fotos und kauft sich an den zahlreichen Ständen ein leckeres „Pan de los Muertos“ (ein traditionelles, süßes Brot). Am Abend versammeln sich die Studenten und organisieren die Prozession, einen Umzug mit skurrilen Kostümen und Bemalungen, was schließlich in einer riesigen „Fiesta“ endet.

Am nächsten Tag besuchen Alejandra und ich das Zentrum von Mexiko-Stadt. Hierfür verkleiden wir uns und bemalen unsere Gesichter mit der typischen Totenkopf-Bemalung, bevor es losgeht zum Zócalo, dem giganten Hauptplatz der Metropole. Hier im Zentrum sind tausende Menschen auf den Straßen, die großen Straßen sind für den Verkehr gesperrt und man begegnet kaum Leuten, die nicht verkleidet oder bemalt sind. Nachher geht es weiter in das südliche Stadtviertel Coyoacán, wo ebenfalls eine spektakuläre Prozession stattfindet. Wir besuchen außerdem den Friedhof von Coyoacán, ein Brauch, welcher ja auch in Deutschland und Österreich zu Allerheiligen üblich ist. Um den Abend abzuschließen, betreten wir noch ein urige „Cantina“ im Zentrum von Coyoacán, wo wir den Tag mit einen „Pulques“ beenden.

Ich kann jedem nur empfehlen während des Día de los Muertos nach Mexiko zu kommen, es ist wirklich ein einzigartiges Schauspiel!